Lukas Keller: "Kreativität hilft mir tagtäglich bei meiner Lehrertätigkeit"


Von:  BV - Christian Müller / 02.12.2021 / 09:27


FULDA. Lukas Keller ist Berufsschullehrer an der Ferdinand-Braun-Schule in Fulda. Der junge und engagierte Fachpädagoge für angehende Maler- und Lackierer hat das Handwerk selbst gelernt und spricht im Interview über die Vielfalt des Malerberufs und die Zukunft des Berufsschulunterrichts.


  • Lukas Keller in der Malerwerkstatt an der Ferdinand-Braun-Schule in Fulda.

Herr Keller, welches Fach lehren Sie am liebsten und warum?

Lukas Keller: Ein direktes Lieblingsfach habe ich nicht. Mir gefällt vor allem die Abwechslung der verschiedenen Unterrichtsinhalte und die Verbindung von Fachtheorie und Fachpraxis im Unterrichtsalltag. 

Gibt es etwas, dass Sie an der Arbeit mit Schülerinnen und Schülern besonders mögen?

Lukas Keller: Besonders mag ich die ehrliche und auch direkte Art der Lernenden. Sie sagen oft was sie denken, was ich sehr gut finde. So kann ich die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schülern erkennen und auf anstehende Probleme eingehen. Weiterhin macht es sehr viel Spaß, wenn wir uns im Unterricht über auftretende Probleme auf der Baustelle unterhalten und gemeinsam Lösungen dafür finden.

Wenn Sie Schülerinnen und Schülern nur eine Sache mitgeben könnten, was wäre das?

Lukas Keller: Das sie sich für eine sehr interessante, abwechslungsreiche und zukunftsfähige Berufsbranche entschieden haben, die sehr viel Platz für Kreativität bietet. Die Weiterbildung zum staatlich geprüften Farb- und Lacktechniker bietet sehr viel Potential für die Zukunft und kann ich aus eigener Erfahrung mehr als empfehlen.

Hilft Ihnen Kreativität auch in Ihrer Tätigkeit als Lehrer?

Lukas Keller: Kreativität hilft mir tagtäglich bei meiner Tätigkeit als Lehrer. Ich mag berufsbezogene Projekte, bei denen es den Schüler*innen leicht fällt sich hineinzudenken. Bei der Erstellung von solchen Lernsituationen oder dem abwechslungsreichen Unterricht wird meine Kreativität sehr oft gefordert, was ich persönlich sehr gut finde.

Welche Freiheiten oder besonderen Erlebnisse bietet der Malerberuf?

Lukas Keller: Der Malerberuf bietet gestalterische Freiheit, den man den Schülerinnen und Schülern auch geben sollte, damit sie sich selbst verwirklichen und kennenlernen können. Maler- und Lackierer sind Lebensraumgestalter, die unserer Gesellschaft Lebensfreude durch harmonische Anstriche oder kreative Techniken geben. Streichen, spachteln, lackieren, abtönen oder abkleben sind Erlebnisse, die man im Maler- und Lackiererhandwerk jeden Tag erleben kann.

Was begeistert Sie an Raumgestaltung immer wieder aufs Neue?

Lukas Keller: Mich überwältigt die Vielfalt an Effektbeschichtungen. In den letzten Jahren sind sehr viele neue und auch sehr gute dekorative Techniken auf den Markt gekommen. Mit solchen Beschichtungen können die Wände, Decken oder Fußböden zu einem echten Unikat gemacht werden.

Wie sollte Unterricht in Zukunft idealerweise aussehen?

Lukas Keller: Wichtig ist mir, dass die Schülerinnen und Schülern weiterhin am Praxisunterricht in der Malerwerkstatt teilnehmen können. Der Fachpraxisunterricht hilft den Auszubildenden enorm für die Weiterentwicklung im Beruf, ihrer Selbstständigkeit und die am Ende der Ausbildung anstehenden Gesellenprüfung. Weiterhin finde ich es angebracht, den Theorieunterricht in einem angebrachten Maße zu digitalisieren. Viele Tools und Apps können den Unterrichtsalltag erleichtern und Motivation bei den Schülerinnen und Schülern erzeugen.

Haben Sie Kontakt zu ehemaligen Schülerinnen und Schülern? Erfahren Sie, was aus ihnen wird?

Lukas Keller: Da wir an meiner Schule, der Ferdinand-Braun-Schule in Fulda, den „staatlich geprüften Farb- und Lacktechniker“ anbieten, bei der auch parallel der Meister im Malerhandwerk absolviert werden kann, treffe ich sehr oft ehemalige Schülerinnen und Schüler an, die unsere Schule bereits in der Ausbildung besucht haben. Hierbei ist es sehr schön zu sehen, welche Entwicklung die Lernenden in dieser Zeit machen. Da das Malerhandwerk aus einem großen Netzwerk besteht, treffe ich ehemalige Schülerinnen und Schüler sehr oft an, sei es als Malermeister im eigenen Betrieb, in der Fachberatung oder im Außendienst bei einem Farb- und Lackhersteller.

Herr Keller, vielen herzlichen Dank für das Gespräch.


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