Jacqueline Kuhn zeigt bei den EuroSkills großes Handwerkskönnen


Von:  BV - Christian Müller / 27.09.2021 / 17:28


GRAZ. Auch wenn es am Ende nicht fürs Treppchen gereicht hat: Jacqueline Kuhn zeigt auf den EuroSkills 2021 großes handwerkliches Können. Mit Platz 7 landet die 23-jährige Hessin im Mittelfeld des teilnehmerstärksten Wettbewerbs auf den europäischen Berufsmeisterschaften. Der Bundesverband und das Maler Nationalteam sind stolz auf Jacquelines Leistungen: Sie hat bis zum Schluss hochkonzentriert gekämpft und eine hervorragende Arbeit abgeliefert.


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  • Jacqueline Kuhn beim zweiten Wettkampftag in Graz: Hochkonzentriert geht sie an die Arbeit.
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  • In den Pausen ist das Coaching erlaubt: Bundestrainer Matthias List (rechts) im Gespräch mit Jacqueline Kuhn.
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  • Nach dem Läuten der Abschlussglocke war der Druck abgefallen und Jubel brannte an der deutschen Box auf: Den Abschluss des Wettbewerbs feierte Jacqueline mit einem Glas Sekt.

Die Erleichterung und das Glück, es bis zum Ende geschafft zu haben, waren Jacqueline Kuhn sichtlich anzusehen, als die Schlussglocke im Veranstaltungszelt 9 läutete. Bundestrainer Matthias List nahm die junge Maler- und Lackiererin als erste in den Arm und freute sich zusammen mit allen deutschen Fans, ihrer mitgereisten Familie und dem jubelnden Maler Nationalteam. Allerdings war es bis zu diesem Glücksmoment alles andere als ein leichter Weg. Jacqueline startete etwas holprig in den ersten Wettkampftag.

Fehler beim Tapezieren sorgt für Punktabzug

Zu den Aufgaben des ersten Wettkampftages in der steiermärkischen Landeshauptstadt gehörten unter anderem die eigene Box zu tapezieren, Farbtöne nachzumischen, eine Farbharmonie der nachgemischten Farben auf einem Untergrund zu erstellen sowie eine Fläche der Koje für den sogenannten „Speedwettbewerb“ vorzubereiten. „Dabei flossen am Anfang einige Tränen, weil wir einige Sachen, die wir eigentlich geplant hatten, nicht genehmigt bekamen“, erklärt Bundestrainer Matthias List. Zudem musste sie beim Tapezieren zweimal ansetzen, was zusätzliche Zeit kostete und machte Fehler beim Lackieren der Tür. Wertvolle Punkte konnte sie allerdings beim Farbnachmischen sammeln. Auch beim Speedwettbewerb war sie nicht zu schlagen und beendete diese Aufgabe zwei Minuten vor dem späteren Goldmedaillengewinner Christoph Pessl aus Österreich. Damit hatte sie die Startschwierigkeiten deutlich ausgebügelt und ging hochkonzentriert in den zweiten Wettkampftag, an dem sie sich merklich zurückkämpfte.

Freie Design-Arbeit war großer Publikumsmagnet in Graz

Für große Begeisterung sorgte die freie Design-Arbeit von Jacqueline, die zahlreiche Besucher an der deutschen Box kurz staunend verweilen ließ: „Das ist wirklich ausgezeichnete Handwerksarbeit. Es sieht super aus!“, erklärt Josef Stökl, Maler aus Österreich, der die Euroskills mit seiner Familie besuchte. Die gemalte Metalloptik mit dem Stadtnamen und die darüber angebrachte, sehr detailreiche Stadtkulisse in Schwarz, die die Hessin mit einer Schablonentechnik aufgetragen hat, verfehlt ihre Wirkung nicht. Allerdings zeigte Jacquelines Konkurrenz auch hervorragende Arbeiten. So etwa Anastasiia Santina aus Russland, die zwei Kojen weiter eine fast makellose Berg- und Seenlandschaft in grünblauer Optik auf den Untergrund zauberte und am Ende sich die Silbermedaille im Skill 22, „Painting and Decorating“ sicherte. Wichtiges Kriterium für die spätere Bewertung ist – wie auch im Bundesleistungswettbewerb – die Maßgenauigkeit. Die Jury erlaubt bei den Euroskills einen Millimeter Toleranz. Schlechte Deckkraft der Farben, unsaubere Linienführung und Kanten sorgen ebenfalls für Punktabzug. Am Ende steckt der Teufel eben im Detail.

„Jacqueline hat es auf den Punkt gebracht“

Am letzten der drei Wettkampftage hatten die zwölf Teilnehmer der besten europäischen Malerriege noch vier Stunden Zeit, um ihre Arbeiten abzuschließen. Jacqueline gab hier noch einmal ordentlich Gas, konnte aber leider den Vorsprung des Österreichers, der Russin und der Schweizerin Susan Wildermuth, die die Bronzemedaille gewann, nicht mehr aufholen. Dennoch überwiegt die Begeisterung im Maler Nationalteam: „Es war schon sehr beeindruckend, zu sehen, was Jacqueline geschaffen hat. Wir sind stolz auf sie“, erklärt Teammitglied Raphael Stöckl. Der Bundesverband kann sich diesen Worten nur anschließen. Hauptgeschäftsführer Mathias Bucksteeg bedankt sich außerdem bei den Partnern des Maler Nationalteams, ohne deren freundliche Unterstützung die Teilnahme bei den EuroSkills nicht möglich wäre.


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